Montag, 20. September 2010

Halbmarathon - am Ende glücklich

Das allerbeste am Schluss: ich habs tatsächlich geschafft!!

Es war wirklich ein tolles Erlebnis für das erste Mal. Frühes Treffen um halb acht in einem EnBW-Gebäude direkt neben der Strecke. Wir haben einen Raum zum Umziehen bekommen, von der EnBW sind sicherlich 100 Leute da, die ebenfalls mitlaufen. Neben vielen Einzelläufern der Kategorien B bis D sind die meisten Teilnehmer des Teamwettbewerbs, die den Halbmarathon in Staffeln abfahren.

Schon vor dem Start großes Hallo in der Schlange - viele Bekannte und Kollegen, die alle mit mehr oder weniger Erfahrung an den Start gehen. 9:00 Uhr wird eingezählt, ich laufe etwa 8 Minuten später über den Messteppich, der über meinen neu erworbenen Championchip meine persönliche Messung auslöst.

Die Strecke läuft über die Brauerstraße und die Kriegsstraße, ich komme mit 5:30 min/km ganz gut voran. Das ist schneller, als ich mir vorgenommen habe - aber ich fühle mich heute gut und gehe das Risiko ein, dass ich später einbreche. In der Durlacher Allee fallen mir vor allem die vielen Squaredance-Gruppen auf, welche unter Lautsprechergetöse Reigen tanzen, meist angefeuert von einem Sänger. Neben dem Laufmarathon findet dieses Jahr auch der Tanzmarathon statt - eine nette Abwechslung und vor allem Ablenkung. Am Ende der Durlacher Allee biegen wir ab in die Ernst-Friedrich-Straße, wo ich von begeisterten Mitgliedern meiner Familie empfangen werde - das spornt an!

Langsam merke ich, dass ich vor dem Start besser hätte noch auf die Toilette gehen sollen - meine Blase meldet sich. Links und rechts von mir springen die Herren in die Büsche, ich halte tapfer durch. Wir laufen durch ein Gewerbegebiet und biegen irgendwann in den Oberwald ein. Die Luft ist hier deutlich besser, ich kann mein bisheriges Tempo von um die 5:30 immer noch halten. Irgendwann überholen mich Kollegen, so bei Kilometer 12: "Du läufst viel zu schnell, bei Kilometer 16 brichst Du ein, glaub mir..."

In der Gartenstadt ist es dann passiert. Direkt vor mir springt in einem Dixi-Klo die Tür auf und ich stürze rein - diese Chance lasse ich mir nicht entgehen. Auch wenn ich damit einiges an Zeit verliere, es geht einfach nicht mehr. Danach laufe ich viel zu schnell los und merke erst nach einer Minute, dass ich mit 4:15something unterwegs bin und bremse mich dann sofort wieder ein. Aber die ganze Aktion bringt mich ziemlich aus dem Tritt. Die nächste viertel Stunde ist von ständigen Tempowechseln geprägt, ich pendele zwischen 6:30 und 5:30 und merke langsam, dass es anstrengend wird.

Die nächsten Kilometer sind hauptsächlich geprägt vom Kampf gegen die Anstrengung, unterbrochen nur durch gelegentliche Anstiege an Brücken. Hier merke ich mein "Höhentraining" und kann einige Leute am Anstieg überholen. Ab Bulach denke ich dann nur noch an das Ziel und merke, dass ich diese Strecke dann doch noch nie gelaufen bin. In der Günther-Klotz-Anlage mobilisiere ich die letzten Kräfte und drehe das Tempo noch mal ein bißchen hoch.

Der Zieleinlauf ins Stadion ist dann echt ein Erlebnis - die Ränge voll besetzt, Stadionsprecher und alles was dazu gehört. Auf den letzten Metern gebe ich nochmal alles und laufe mit einer 5:00er Zeit durch das Zieltor. Mit einer Zeit von 2 Stunden und zwei Minuten (Platz 2705 von 3555) bin ich echt glücklich, für einen ersten Halbmarathon und knapp 5 Monate Vorbereitungszeit von Nullkondition ist das auch echt OK.